Hallo, Herbst, da bist du ja endlich! Seit Wochen flitzen die Eichhörnchen auf der Grünfläche vorm Haus baumhoch, baumrunter und verstecken die gehorteten Nüsse und Samen in tausendundeinem Versteck. Cuteness overload quasi, denn: Gibt´s was Niedlicheres als Eichhörnchen? Siehste. Und deshalb gibt´s hier heute eben auch süße Eichhörnchen. Also wortwörtlich, denn: Ich habe Eichhörnchen Petit Fours gemacht.
Kleines Stückchen? Kleiner Backofen!
Oft werden Petit Fours, diese fabelhaften kleinen Teilchen der französischen Patisserie mit “kleine Stückchen” übersetzt. Le Four ist aber der Backofen. Und das macht aus dem “kleinen Stückchen” korrekterweise den “kleinen Backofen”. Klassischerweise bestehen Petit Fours aus einem Biskuitteig, der mit Cremes oder Marmelade und Marzipan gefüllt, anschließend in kleine Würfel geschnitten, aprikotiert und mit flüssigem Fondant überzogen wird.
Und warum dann “kleiner Backofen”? Nun, die Patissiers nutzten früher die Resthitze ihrer Backöfen nach der Hauptproduktion, um den Biskuit für die Petit Fours zu backen. Das macht Petit Fours nachgerade zum Energiesparprodukt – und was könnte besser in Zeiten wie diese passen? Hier kommt für euch also das Rezept für allerniedlichste Einchhörnchen Petit Fours.
Rezept für herbstliche Eichhörchen Petit Fours (ca. 10 Eichhörnchen oder ca. 30 klassische Petit Fours)
Für den Biskuit
3 ganze Bio Eier
3 Bio Eigelb
120 g Zucker
1 Prise Salz
Das Mark einer Vanilleschote
100 g Mehl
15 g Speisestärke
Den Ofen auf 190°C Umluft vorheizen.
Die Eier mit dem extra Eigelb, Zucker, Salz und Vanilemark etwa 10 Minuten lang weißschaumig aufschlagen.
In der Zwischenzeit Mehl und Speisestärke mischen sowie ein Blech mit Backpapier auslegen.
Mehl und Speisestärke auf die Eischaummasse sieben und vorsichtig mit einem Teigspatel unterziehen. Nur so lange mischen, bis keine Mehlnester mehr da sind.
Die Masse gleichmäßig auf dem Backpapier verstreichen. Ab in den Ofen, für etwa 6 – 8 Minuten. Wenn der Biskuit anfängt, hellbraun zu werden, ist er fertig.
Den fertigen Biskuit vom Blech gleiten lassen, mit einem sauberen Geschirrtuch abdecken und komplett auskühlen lassen.
Anschließend das Backpapier abziehen, falls nötig die Ecken trimmen und die Biskuitplatte dann in drei gleich große Rechtecke schneiden.
Zum Fertigstellen
1 Glas Quittengelee (ca 300 g)
5 EL Rum (alternativ Apfelsaft)
200 g Marzipanrohmasse
Etwas Speisestärke
300 g Aprikosenkonfitüre
250 g Puderzucker
1 Eiweiß + etwas Zitronensaft
Optional: Lebensmittelfarbe (Paste oder Gel)
Optional: Eichhörnchen Ausstecher
Quittengelee und Rum oder Saft glattrühren. Ein Biskuit-Rechteck auf ein Stück Backpapier auf ein Holzbrett legen. Ein gutes Drittel der Masse auf dem einem Biskuit-Rechteck verstreichen, ein zweites Rechteck ordentlich darauf legen, ein weiteres gutes Drittel der Masse auf dem zweiten Rechteck verstreichen und das dritte Rechteck darauf setzen. Jetzt mit etwas vom restlichen Quittengelee bestreichen, wir brauchen nur ein bisschen Klebefläche, damit unser Marzipan gleich besser hält.
Die Marzipanrohmasse jetzt auf etwas Speisestärke zur Biskuitgröße ausrollen, auf den Biskuitturm legen und gut fest drücken.
Jetzt muss der gefüllte Biskuit beschwert werden: Mit einem weiteren Backpapier abdecken, darauf wieder ein Holzbrett und obendrauf noch 2 Milchpackungen oder einen dicken Kochbuch-Wälzer legen. So beschwert dürfen die Petit Fours to be jetzt über Nacht ruhen.
Am nächsten Tag mit einem Eichhörnchen Ausstecher vorsichtig kleine Eichhörnchen ausstechen. Das geht am Besten, wenn du den Ausstecher nach jedem Hörnchen kurz abspülst und dann ein bisschen mit Öl bepinselst.
Die Aprikosenkonfitüre in einem kleinen Topf sprudelnd aufkochen. Ggf. durch ein Sieb streichen, wenn größere Fruchtstückchen darin zu finden sind.
Die Petit Fours nun nacheinander mit der Marzipan-Seite nach unten kurz in die kochende Konfitüre halten, dann – idealerweise mit einer Pralinengabel, Schaschlick-Stäbchen gehen aber auch – wieder raus fischen und mit der Marzpan-Seite nach oben auf einem Backpapier trocknen lassen. Aprikotieren nennt man diesen Vorgang – und das Aufkochen der Konfitüre sorgt dafür, dass sie dann am Biskuit wieder geliert und du die Petit Fours easy anfassen kannst, ohne dass die Finger kleben.
Jetzt werden die Petit Fours mit Zuckerguss überzogen. Dafür verrührst du 200 g Puderzucker mit einem Löffelchen Zitronensaft und ggf. etwas Speisefarbe. Mit einem Löffel über die Petit Fours träufeln, die überflüssige Glasur läuft von selbst ab.
Für die Eichhörnchen-Augen hab ich 50 g Puderzucker mit einem Teelöffel Eiweiß und etwas brauner Lebensmittelfarbe verrührt. In einen Spritzbeutel mit 1 mm Lochtülle füllen und die Eichhörnchen damit ausgarnieren.
Wer keinen Eichhörnchen Ausstecher hat oder keine Lust auf klebrige Hände vom Eichhörnchenausstechen hat, der schneidet die Biskuitplatte einfach in 3 x 3 cm große Würfel. Anschließend wie oben im Rezept beschrieben aprikotieren und mit Zuckerguss überziehen. Original wäre flüssiger Fondant. Das war mir aber zu viel Getüdel. Wer mag, kann Flüssigfondant im Tortenbedarf kaufen.
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Habt es lecker!
Conny
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