Erwähnte ich schon mal, dass ich furchtbar schlecht mit der Datums-Merkerei bin? Den Tag, an dem ich den Gatten kennen gelernt habe, kann ich nur grob schätzen. Mein Hochzeitsdatum steht glücklicherweise im Ehering. Wenn wir irgendwo im Flieger sitzen und ich Einreisekarten ausfüllen muss, werfe ich vorsichtshalber einen Blick in den Pass des Mannes, um mich des ordnungsgemäßen Geburtsdatums zu versichern. Seine Handynummer hab ich bis heute nicht im Kopp. Den Geburtstag meines Schwagers verpenne ich nahezu jedes Jahr (tschuldigung!), und sogar den meiner Mutter hab ich schon mal fast vergessen. Der Anruf um dreiundzwanzig Uhr achtundvierzig kam so mittelgut an.
Wundert es da irgendjemand, dass ich meinen Blog-Geburtstag vergessen hab? Eben. Also feiern wir heute gar nicht, dass die Seelenschmeichelei drei wird. Sondern dass sie drei Jahre und vier Tage alt wird. Bähm. Hätte mir das einer vor drei Jahren und fünf Tagen gesagt, dass ich irgendwann mal einen Blog betreiben würde, dass ich Blogger Relations und Content Marketing Konzepte entwickeln und ab und an sogar als Foodfotografin gebucht werden würde, ich hätte ihn wahrscheinlich freundlich, aber mit hochgezogener Augenbraue angelächelt, ob seiner offenkundigen geistigen Verwirrung.
Aber wie sagte tippte eine kluge Frau doch vor einigen Tagen? “Mir tut es gut, das zu machen, was ich für richtig halte.” Recht hat sie! Und deshalb hat sich die Seelenschmeichelei in den letzten Monaten auch ein Stück weit verändert. “Wunderbare Sachen, die Auge und Gaumen Freude machen” – das ist immer noch das, was diesen Blog hier im Kern ausmacht. Und weiterhin ausmachen wird. Der Schwerpunkt hat sich in den letzten Monaten allerdings heimlich, still und leise bereits verändert. Hin zu Ideen, die ihr in dieser Form vielleicht nicht auf so vielen anderen Blogs findet. Kreativ und mutig kochen. Mit Texturen, Aromen und Produkten experimentieren. Neue Techniken entdecken und mit euch teilen. Und endlich, endlich lernen, wie man schön anrichtet.
Ich würde mich über alle Maßen freuen, wenn ich auch in Zukunft für euch ausdenken, schreiben und fotografieren darf. Wenn ihr nachfragt und nachkocht. Laut kommentiert. Oder leise mitlest.
Zur Feier des drei-Jahre-und-vier-Tage-Tages gibt´s heute einen Schokoladen Gugelhupf mit Erdnussbutter-Swirl. Weil mein allererstes Rezept vor drei Jahren an dieser Stelle auch ein Gugelhupf war. Und weil ich Jeanny diese um*wer*fen*de Gugelhupfform nachkaufen musste. Weil: zauberhaft.
Schokoladen-Gugelhupf mit Erdnussbutter-Swirl
Für den Schokoladen-Teig
120g dunkle Schokolade (ich: 80% Kakaoanteil)
280g Dinkelmehl
225g Zucker
210g zimmerwarme Butter
3 Eier
200ml Milch, optional verfeinert mit einem Schuss Rum
3 Esslöffel Instant Espresso
2 Esslöffel Backkakao
1 Teelöffel Backpulver
1 große Prise Meersalz
Die Schokolade schmelzen und auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
Mehl, Instant Espresso, Backkakao, Backpulver und Meersalz vermischen.
Butter und Zucker 5-8 Minuten lang aufschlagen, bis die Masse weißschaumig ist. Nach und nach die Eier unterrühren, dabei erst das nächste Ei zugeben, wenn das davor gut in die Masse eingearbeitet ist. Die abgekühlte flüssige Schokolade unterziehen.
Die trockenen Zutaten abwechselnd mit der Milch unter den Teig rühren.
Eine Gugelhupfform fetten und ggf. mit Mehl ausstreuen. Den Ofen auf 175°C Umluft vorheizen.
Für den Erdnussbutter Swirl
30g zimmerwarme Butter
140g Erdnussbutter (cremig, keine Stückchen)
3 Esslöffel Muscovado Zucker
1 Ei
70g Mehl
60ml Milch
1 Prise Meersalz
Butter und Erdnussbutter mit Zucker und Salz cremig rühren. Das Ei unterrühren, dann abwechselnd Mehl und Milch unterziehen.
Die Hälfte des Schokoladenteigs in die Gugelhupfform füllen. Den Erdnussbutterteig darauf verteilen und mit einer Gabel spiralförmig marmorieren. Den übrigen Schokoladenteig darauf verteilen. Ab in den Ofen, für 50 bis 60 Minuten. Die Stäbchenprobe verrät, wann der Kuchen fertig ist. Mindestens 15 Minuten in der Form abkühlen lassen, dann stürzen und ganz auskühlen lassen.
Für die Schokoladen-Glasur
125g dunkle Lieblingsschokolade
50g Butter
1 Esslöffel heller Sirup, z. B. Grafschafter
Die Schokolade hacken und mit den restlichen Zutaten überm Wasserbad schmelzen. Etwas abkühlen lassen und dann über den ausgekühlten Kuchen gießen.
Und dann wünsche ich mir zum Blog-Geburtstag noch eines: Dass ihr mir verratet, was ihr hier in Zukunft gern verstärkt lesen würdet. Leserwunschkonzert quasi. Mehr Reisen? Restaurant-Tipps? Hamburg-Empfehlungen? How-tos? Ich freu mich (wie immer! sehr!) auf eure Wünsche und Kommentare. Danke, dass es euch gibt.
Genießt den Tag.
Conny
3 Kommentare
Yeah – herzlichen Glückwunsch! 3 Jahre (und ein paar zerquetschte), dass ist ja toll! Ich lese ganz oft einfach nur still mit und erfreue mich an meinem Kopf- und Geschmackkino, die deine Kreationen bei mir hervorrufen. Mir ist auch gleich aufgefallen, sich da im Thema was geändert hat. Den Pulpo fand ich gigantisch und dieses pinke Ich-weiß-nicht-mehr von neulich. Und obwohl ich überhaupt keine Kochfee bin, finde ich es immer sehr interessant bei dir, auch die Reiseberichte. Weil du mich immer mit in eine andere Welt nimmst und das gefällt mir. Liebe Grüße, Rahel
Mensch, was für eine kluge Frau, die dir das tippte :)
Ich freue mich jedes Mal sehr über deine Kunst auf dem Teller und bin ein klein wenig ehrfürchtig! Man merkt, wie viel Liebe und Herzblut du reinsteckst und genau dafür ist der Blog doch da. Also unbedingt weiter so! Und jetzt fänd ich es sehr sehr freundlich, wenn du mir bitte den Löffel mit Erdnussbutter reichen würdest ♥
Liebste Conny,
so langsam werden mir ein paar Gemeinsamkeiten fast unheimlich ;)
Wusstest Du, (nein, natürlich nicht) dass ich es sogar schon geschafft habe, 3 Wochen zu früh für ein blind date vor der Tür zu stehen? In den Tiefen meines Blogs ist die Geschichte noch, glaube ich, verborgen. Ich danke mittlerweile Gott auf Knien für die Möglichkeit von Erinnerungsfunktionen per Mail und Smartphonekalender für Geburtstage, Hochzeitstage, Jahrestage etc.
Eigentlich bin ich froh, nicht meine Hochzeit selbst vergessen zu haben.
Ich kann ja, da ich Deinen Blog, leider(!), erst vor einigen Monaten entdeckt habe, mit Fug und Recht behaupten: Mir gefiel es hier schon immer! :)
Um die Veränderung nachvollziehen zu können, rolle ich ihn mir jetzt einfach nach und nach von vorne auf. Und natürlich gratuliere ich Dir ganz herzlich zum 3plus-Geburtstag und wünsche Dir von Herzen weiter so viel Power und Liebe, um Deinen Weg weiterzuverfolgen.
Hip Hip Hooray!