Das erste Mal aß ich Rogan Josh auf einer klitzekleinen Insel im indischen Ozean. Und hab mich Knall auf Fall (<- eine dieser Redewendungen, die man viel zu selten verwendet) in dieses gewürzduftende, unglaublich aromatische indische Lammcurry verliebt, das manchmal statt mit Lamm oder Hammel auch mit Ziege zubereitet wird.
Rogan Josh ist ein traditionelles Gericht der Küche Kaschmirs. Die Moguln, die die Sommer im kühleren Norden den heißen Sommern im indischen Flachland vorzogen, haben es einst dorthin gebracht. Seinen Ursprung hat Rogan Josh wohl in Persien, heute ist es auf der ganzen Welt beliebt.
Im Gegensatz zu südindischen Currys ist Rogan Josh relativ mild – obwohl ordentlich Kaschmir Chili drin ist. Kaschmir Chili ist sehr aromatisch und hat eine eher leichte Schärfe. Wenn du anderes Chilipulver verwendest, solltest du die Menge daher etwas nach unten korrigieren.
Ich hab Lammkeule fürs Rogan Josh verwendet, du kannst aber auch jedes andere Schmorfleisch verwenden. Lammschulter wäre auch eine gute Wahl.
Zum würzigen Lammcurry gibt es Basmati Reis, eine kühle Raita aus Joghurt und Gurken – und frisch gebackenes Naan.
Rogan Josh – indisches Lammcurry für 4 Personen
1 Lammkeule, entbeint ca 1-1,2 kg
1 EL Chilipulver, idealerweise Kaschmir Chili
1 TL Paprika edelsüß
1 EL gemahlener Koriander
1 TL gemahlener Kreuzkümmel
1 TL gemahlener Kardamom
½ TL gemahlene Nelken
1 EL Kurkuma
1 EL Garam Massala
1 Zimtstange
3 Zwiebeln
3 Knoblauchzehen
Daumengroßes Stück Ingwer
3 EL Ghee, alternativ Butterschmalz
1 große Dose Tomaten
1 TL Zucker
150 g Naturjoghurt
Meersalz
Den Ofen auf 130°C vorheizen.
Lammfleisch parieren und in 3 cm große Würfel schneiden.
Die Gewürze in einer Pfanne anrösten, bis sie duften. Beiseite stellen.
Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein würfeln. Ingwer schälen und fein reiben.
Ghee in einem Schmortopf erhitzen, Lamm darin von allen Seiten anbraten. Herausnehmen und Beiseite stellen. Hitze reduzieren, Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer im Bratfett 10 Minuten dünsten. Alle Gewürze dazu geben alles gut vermengen. Jetzt wandert das Lamm zurück in den Topf. Mit Salz und Zucker würzen, Tomaten dazu geben und alles einmal aufkochen lassen. Dann ab in den Ofen, bei 130° etwa 1,5 bis 2 Stunden schmoren lassen. Das Fleisch darf ruhig zerfallen. Zu guter Letzt den Joghurt in das Curry rühren.
Für die Raita
1/2 Salatgurke
300 g Naturjoghurt
Meersalz
Gurken schälen, entkernen und in feine Würfel schneiden. Gut salzen und eine halbe Stunde stehen lassen. Gurkenwürfel anschließend gut ausdrücken, die entstandene Flüssigkeit kann weg (oder für ein Salatdressing verwendet werden). Joghurt und Gurke vermischen, ggf. mit Salz abschmecken.
Wer mag, könnte auch noch eine fein gewürfelte Tomate unter die Raita rühren. Oder eine in Ringe geschnittene rote Zwiebel. Oder je einen halben gehackten Bund Minze und Koriander.
Das Rezept fürs Naan findest du auch hier auf dem Blog. Außerdem passt Jasmin- oder Basmati-Reis natürlich bestens zum Lammcurry.
Übrigens: Das Rogan Josh kannst du wunderbar schon am Vortag zubereiten. Dann erstmal ohne den Joghurt, der kommt erst kurz vor dem Servieren dazu. Das Curry dann am besten nicht mehr kochen lassen, damit der Joghurt nicht ausflockt.
Habt es lecker!
Conny
3 Kommentare
Wir hatten dieses Indische Lammcurry zu Ostern. Ostern einmal anders war das Motto. Ein sehr gelungenes und gut beschriebenes Rezept mit super Fotos. Ein Festessen zum Nachkochen!
huhu,
und was für wunderbare fotos zu einem absolut verständlichen rezept.
hab den joghurt auch schon mal mitkochen lassen – und auch schon mit joghurt mariniert.
aber den sollte man wie bei dir erst zum schluss reingeben.
vielen dank
Vielen Dank für deinen netten Kommentar, ich freu mich sehr darüber!