Heute mal ein Bekenntnis aus der Kategorie “Was ihr vielleicht noch nicht über mich wusstet”. Ich. Bin. Ein. Trendopfer. Und das nicht nur in Sachen Foodtrends (Pulled Pork, Burger, Banh Mi, salziges Karamell, glutenfrei backen… you name it). Nein. Ich bin ein klassisches Mode-Trendopfer. Dummerweise eines, das den Mode-Trends immer mindestens eine Saison hinterherhinkt.
Beispiel gefällig? Nehmen wir Blumenprints. Die habe ich nie eines Blickes gewürdigt. Und nun? Tummeln sich bereits zwei ganz entzückende Blumenkleider, ein Blumenrock und drei Blumentops in meinem Kleiderschrank. Oder: Die Farbe Gelb. 2014 (<- und da war sie wirklich Trend) noch ein No Go. Und dieses Jahr? Seht selbst. Ich befürchte, wenn das so weiter geht, hol ich mir pünktlich zum Herbst noch meine Hassfarbe Bordoooo ins Haus.
Letztens jagte ich einer Flared Jeans im Boho-Style hinterher. Erfolglos. In die Zara Flared in Größe 38 passte mein Hintern nur zur Hälfte rein. Umso verliebter bin ich dafür in meinen neuen Glockenrock.
Fakt ist: Ich kann mich nicht satt sehen an schönen neuen Dingen. Pünktlich ein Jahr, nachdem ich sie in den Vogues dieser Welt belächelt habe, lösen Trends in mir den ultimativen Habenwollen-Reflex aus. Wobei ich tausendprozentig sicher bin, dass ich nie, nie, nie Flats lieben werde.
Wusstet ihr übrigens, dass wir den Dauerbrenner “Streifen” der wunderbaren Coco Chanel zu verdanken haben? Sie brachte den Look bretonischer Fischer auf den Laufsteg.
Ich mach daraus gute 90 Jahre später einfach mal Törtchen Couture. Und so hab ich ein schneeweißes Käse-Sahne-Törtchen in einen Streifen-Mantel aus Rhabarber gehüllt. Auch wenn der dabei entstandene Ombré-Look zugegebenermaßen sogar für meine Verhältnisse schon ganz schön 2013 ist.
Dieses entzückende Törtchen lässt sich übrigens ganz leicht nachmachen – und weil es so fluffig und frisch ist, ist es perfekt für einen frühlingshaften Maitag. Außerdem ist Magerquark drin – und der eignet sich bekanntlich ganz hervorragend für eine Bikinidiät (<- die ich bis an mein Lebensende machen müsste, wollte ich die Trends “bauchfrei” und “overknees” testen). Also nix wie ran an den Rhabarber.
Käse-Sahne-Törtchen mit Rhabarber (für eine hohe 20cm Torte oder ein 15cm, ein 10cm und ein 8cm Törtchen zum Stapeln)
Für den Biskuit-Boden
2 Eier
60g Zucker
60g Dinkelmehl
Kleine Prise Salz
Den Ofen auf 175° Ober-/ Unterhitze vorheizen.
Eier, Zucker und Salz etwa 10 Minuten lang aufschlagen, bis die Masse weißschaumig ist. Das Mehl darüber sieben und vorsichtig unterheben.
Eine Backform mit Backpapier auslegen und den Teig darauf verteilen.
Ab in den Ofen, 15 bis 20 Minuten. Etwas auskühlen lassen und dann aus der Form lösen. Das geht am besten, wenn du mit einer kleinen Palette oder einem Messer am Rand entlang fährst, um den Boden zu lösen. Stürzen und ganz auskühlen lassen. Wenn dir der Boden zu hoch ist, dann halbierst du ihn einfach. Die zweite Hälfte entweder einfrieren oder so vernaschen.
Für die Füllung
500g Magerquark
200g Frischkäse
300g Sahne
100g Zucker
Der Saft einer Limette
6 Blatt Gelatine
Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen.
Die Sahne aufschlagen.
Quark, Frischkäse und Sahne verrühren.
Den Limettensaft in einem Topf erwärmen (nicht kochen!). Die Gelatine ausdrücken und im Limettensaft auflösen. Etwas von der Quarkmasse zur Gelatine in den Topf geben und gut verrühren. Dann die Quark-Gelatine-Mischung zur restlichen Quarkmischung geben und verrühren. Die geschlagene Sahne unterheben.
So setzt du das Törtchen zusammen
Den Biskuitboden wieder in die Backform (wenn mit Hebeboden) oder in einen Backring legen. Die Käse-Sahne-Masse darauf verteilen und mit einer Palette glatt streichen. Ab in den Kühlschrank und für mindestens vier Stunden, noch besser aber über Nacht kalt stellen.
Anschließend den Rand mit einem in heißes Wasser getauchten Messer lösen und vorsichtig aus der Form nehmen.
Für den Rhabarber-Mantel
6-8 Stangen Rhabarber, bevorzugt Himbeer-Rhabarber
500ml Wasser
200g Zucker
Den Rhabarber schälen bzw. von holzigen Teilen und Fäden befreien.
Mit einem Y-Sparschäler in dünne Streifen schneiden.
Wasser und Zucker in einem Topf aufkochen, bis der Zucker vollständig gelöst ist.
Die Rhabarber-Streifen etwa 20 Sekunden lang blanchieren, dann herausnehmen und auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
So packst du das Törtchen ein
Starte mit der Oberseite. Lege Rhabarberstreifen neben Rhabarberstreifen. Falls die Streifen nicht von selbst kleben, kannst du sie mit etwas Zuckersirup bepinseln und so am Törtchen festkleben. Schneide die überstehenden Streifen mit einer Küchenschere ab.
Lege dann die restlichen Rhabarberstreifen um das Törtchen herum. Scheide auch hier die Überstände einfach ab. Voilá – fertig ist das wohl hübscheste Rhabarbertörtchen ever.
Kennt (oder schreibt) ihr Fashion-Blogs, die man auch als über Dreißigjährige (<- hüstel, noch!) lesen kann? Dann immer her mit den Links, ich würd mich freuen!
Habt es schön.
Conny
21 Kommentare
Diese Rhababertorte sieht so genial aus,ein Traum…
Ich möchte diese Torte unbedingt nachmachen,allerdings habe ich meine Zweifel ob das wirklich klappt mit den Streifen.
Einen Versuch ist es wert.
L.G.Edith.
Nur Mut, liebe Edith – das sieht komplizierter aus als es ist. :)
Liebe Conny
Selten habe ich so ein wunderhūbsches Törtchen gesehen, einfach traumhaft schōn. Mach weiter so, bin schon gespannt auch deine nāchste Kreation.
Alles Liebe, Franzi
Hui, vielen Dank!
Das ist das absolut schönste "latetothegame"-Modetörtchen der Welt.
Aber mal ehrlich? Du magst keine Flats? Ich bin glaube ich viiiiiel zu bequem. Ich würde nie etwas anderes anziehen. Einmal im Jahr. Höchstens ;)!
Hüstel, meine ersten Sneaker seit 20 Jahren hab ich mir letztes Jahr nach nem Bänderriss gekauft. Aber ich besitze Flip Flops!
WUNDERSCHÖN! Ich bin schlichtweg verzückt! Nicht nur, dass es so für sich schon wunderschön aussieht. – Du hast es auch ganz zauberhaft in Szene gesetzt!
Liebe Grüße, Miss B.
Dankeschööööön!
Das sieht wunder, wunderschön aus! Auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen.
und vom Rezept her klingt das auch echt richtig toll.
Ich finde es gar nicht so schlimm, ein paar Trends mal hinterher zu hängen. Da gibt es mit Sicherheit das ein oder andere, wo ein paar Leute in zehn Jahren die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, was sie damals nur gemacht haben :D
Liebste Grüße,
Clarimonde
Lady Windermere's Pan
Hihi, solche Kopfschüttelanfälle hab ich aber auch regelmäßig, wenn ich mir Fotos von mir aus den 90ern ansehe. Und ich glaube, ich sehe heute jünger aus als am Tag meiner Konfirmation. :dauerwelle:
naja, manche trends sind überbewertet und bauchfrei fand ich shcon bei den spice girls scheiße ;)
dein törtchen hingegen glänzt modisch und absolut zeitgemäß (in der rhabarbersaison)! wundervoll ist dir das gelungen und die idee mit den rhabarberstreifen – sehr prächtig!
alles liebe
nadin
p.s. bei den spice girls fand ich nicht nur bauchfrei "nicht gut"…
:D
Yo, I´ll tell you what you want, what I really really want. NOT bauchfrei. :D
Ganz wunderhübsch, fast zu schade zum aufessen ;)
GLG, rebecca
Die Wahrheit ist: es war fast zu störrisch zum Aufessen. Die dünnen Streifen verlangen nach einem seeeehr scharfen Messer, um unfallfrei zerteilt zu werden.
Ich lese deinen Blog total gerne, und habe schon ein paar Sachen ausprobiert. Ich hab sogar meinen Bruder dazu bekommen, mir Pulled Pork Bahn Mi zu machen – er musste dann auch zeigen was er kann und hat zum Baguette backen zwei Tage und eine Wassersprühflasche gebraucht. Laut seiner aussage wären die Baguettes noch besser geworden wenn er sich 3 Tage Zeit genommen hätte ;)
Die Törtchen hier sehen auch wirklich super hübsch aus, ich bin ganz begeistert!
Mein Baby ist hauptsächlich ein Nähblog, das hilft dir vermutlich nicht weiter, zumal ich zum Teil etwas gewöhnungsbedürftig nähe ;)
Falls du doch mal vorbei schauen willst: Naehmanie-Fadenzauber.blogspot.de
Grüßle,
Rike
Liebe Conny,
Gestern habe ich mir die Sweet Dreams gekauft und rate mal wen ich da entdeckt habe …
Herzlichen Glückwunsch, toller Beitrag!!!
Dein Rhabarbertörtchen sieht sehr lecker aus, Verführung pur.
Herrlich sind auch Deine Fotos geworden.
Herzliche Grüße,
Sabine
Vielen Dank, liebe Sabine!
Liebe Conny,
das sieht nicht nur unfassbar schön aus, sondern schmeckt auch noch total lecker, ich hab´s schon nachgebacken. Allerdings: Fehlt bei den Teigzutaten nicht das Backpulver? Mein erster Versuch war flach wie ein ipad, weil ich blind nachgebacken habe, aber beim zweiten mit Backpulver wurde alles fluffig und famos! Viele Grüße, Sabine
Liebe Sabine,
das ist eine Biskuitmasse – da gehört eigentlich gar kein Backpulver rein. Hast du die Eier auch wirklich ganz lang aufgeschlagen, bis sie hellschaumig waren und ihr Volumen etwa verdoppelt haben? Dann sollte es auch ohne Backpulver funktionieren. Andererseits – Backpulver ist ja auch kein Verbrechen. :-)
Sonnige Grüße
Conny
Ich hab´s eine gefühlte Ewigkeit aufgegschlagen – aber offenbar doch nicht lang genug. Hat mit Backpulver aber auch geschmeckt. ;-) Und Deine Erfahrung mit dem Zerteilen kann ich bestätigen: das Messer muss sehr, sehr SEHR scharf sein.
Liebe Grüße!
Ach so, das noch: der! Spargel!!-Erdbeer!!!-Salat!!!! Soooooooooooooooooooooooo lecker!!