Eine der asiatischen Länderküchen, in denen ich mich bislang wirklich nullkommanullnullnull auskenne, ist die koreanische. Seit Jahren wird um mich herum munter fermentiert – ich selbst hab von Kimchi, Bulgogi und Bibimbap bislang aber wenig Ahnung gehabt. Zumindest ein Stück weit hat sich das geändert, denn vor zwei Wochen lud Effilee eine bunte Bloggercrowd zum Kochkurs “koreanische Küche” in die Hamburger Trend Küche & Club (absolute Lieblingslocation!) am Hafen.
Wir haben Bulgogi und Kimchi zubereitet gegessen, Reiskuchensuppe Dduk Guk und Haemul-Pajeon, das sind Seafood Pancakes. Die Aussprache ist zum Glück übrigens deutlich komplizierter als die Zubereitung.
Bulgogi heißt übersetzt Feuerfleisch und das bezieht sich nicht auf die Schärfe, sondern auf die Zubereitung des Gerichts über dem offenen Feuer. Mit Bulgogi ist es wie mit Sauerbraten – wahrscheinlich hat da jede Familie ihr eigenes Rezept. Allen gemein ist, dass Fleisch in einer Marinade aus Sojasauce, Zucker, Zwiebeln und Gewürzen baden darf, bevor es bei starker Hitze gebraten wird.
Du kannst fürs Bulgogi Entrecôte verwenden oder – simpler – Huftsteaks. Oder aber – und das muss ich beim nächsten Mal ausprobieren: Kronfleisch. Neudeutsch: Skirt. Das ist nichts anderes das Zwerchfell vom Rind, es zählt übrigens zu den Innereinen. Ein preiswertes und herrlich aromatisches Stück Fleisch, das viel zu wenig Beachtung findet. Skirt heißt es, weil das dünne Stück traditionellerweise in den Metzgereien aufgerollt wurde und dabei wie ein Rüschenrock aussieht.
Aus dem original koreanischen Rezept für Bulgogi hab ich eine ganz un-originale, aber um so leckerere Bulgogi Bowl gemacht. Zum würzigen Feuerfleisch gesellen sich süß-scharf marinierter Rotkohl, fruchtige Nashi-Birne, Reis und Frühlingszwiebeln. Statt Reis kannst du Quinoa oder Hirse verwenden. Statt Rotkohl Kimchi. Und statt Nashi-Birne Mango oder eine feste Abate Fetel. Ach, die Kombinationsmöglichkeiten sind endlos!
Rezept für eine koreanische Bulgogi Bowl (für 3 Personen)
Für die Bulgogi Marinade
2 EL geriebene Zwiebel
2 EL geriebene Nashi Birne (ersatzweise andere feste Birne)
2 EL Sake
4 EL Sojasauce
2 EL Sesamöl
2 EL Roh-Rohrzucker (ich: Muscovado)
Alle Zutaten verrühren.
Für das Bulgogi
400 g Entrecôte (auch toll: Kronfleisch, also Skirt Steak)
Marinade
2 Zwiebeln
1 EL Sesamöl
Das Entrecôte quer zur Faser in dünne Streifen schneiden. Mit der Marinade vermengen und über Nacht abgedeckt im Kühlschrank marinieren.
Die Zwiebeln abziehen und in feine Streifen schneiden.
Das Sesamöl in einer gusseisernen Pfanne bis zum Rauchpunkt erhitzen, dann Bulgogi und Zwiebeln mitsamt der Marinade portionsweise sehr scharf anbraten.
Für den marinierten Rotkohl
1/4 Kopf Rotkohl, in feine Streifen geschnitten
1 TL Zucker
1 TL Meersalz
5 EL Orangensaft
1 EL Sojasauce
1 TL Sesamöl
1 Chili, in feinen Ringen
Den Rotkohl mit Zucker und Meersalz eine Minute lang verkneten. 10 Minuten stehen lassen, bis das Kraut Wasser zieht. Entstandenes Wasser abgießen und mit den Rotkohl mit den restlichen Zutaten vermengen. Eine halbe Stunde ziehen lassen.
Für die Bulgogi Bowl
200 g gekochter Reis (oder Quinoa)
Bulgogi
Marinierter Rotkohl
3 EL Sesamkörner, ohne Fett in der Pfanne geröstet
2 Frühlingszwiebeln, in dünne Ringe geschnitten
1/2 Nashi Birne, in Spalten
Rettich- oder Radieschensprossen, nach Belieben
Den Reis auf drei oder vier Schüsseln verteilen. Mit Bulgogi, Rotkohl und Nashi Birne toppen, mit Frühlingszwiebeln, Sesamkörnern und Sprossen bestreut servieren.
Und ihr so? Kimchi-Lover? Oder Bulgogi-Neulinge?
Genießt den Tag!
Conny
Offenlegung: Ich wurde von Effilee zum Kochkurs eingeladen. Dieser Blogpost ist nicht bezahlt. Weder in Geld noch in Kimchi.
2 Kommentare
GROßARTIGE Bilder! …. und schön, dass du mal wieder bei uns warst
Dankeschön! Ich spiele ja jedes Mal mit dem Gedanken, einfach bei euch zu bleiben und da einzuziehen. So als Faktotum. :D