Zu meinen allerliebsten Begleitern eines schönen Dinners gehört neben dem Gatten auch ein gutes Glas Wein. Nun ist es natürlich nicht immer so, dass ich mir zu jedem wochentäglichen Salat und zu jeder schnell geschmierten Käsestulle ein Fläschchen Wein öffne – aber wenn am Wochenende mit Freuden und mit Freunden gekocht wird, dann steht auch immer ein guter Wein auf dem Tisch. Erstaunlich eigentlich, dass Wein bislang so gar kein Thema hier war. Wie überhaupt auf den allerwenigsten meiner Lieblingsfoodblogs. Trinken die alle nix? Bin ich der einzige Foodbloggerschluckspecht? Echt jetzt?
Wahrscheinlich ist das aber auch deshalb so, weil ich in meinen Augen meilenweit weg von einer wirklichen Wein-Kennerin bin. Und deshalb schlichterdings Muffensausen habe, dass meine Wein-Empfehlungen von anderen im besten Fall belächelt würden. “Schau mal, bei der gibt´s deutschen Riesling zum thailändischen Curry, das geht ja gaaaaar nicht.”
Dabei ist es doch eigentlich so: Der beste Wein ist der, den man mit Genuss trinkt. Deshalb gibt´s heute eine Premiere hier. Eine Wein-Empfehlung zum Essen. Und dafür hab ich mir Unterstützung geholt. Vom Badischen Wein. Denn in Baden hat man eine ganze Menge Ahnung von guten Weinen.
Als wärmste und sonnenreichste Region Deutschlands (sonnenreicher als Hamburg? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen) ist Baden ziemlich ideal für den Weinanbau. Vor allem für Burgunder in allen Variationen. Spätburgunder (frz Pinot Noir, ital Pinot Nero), Graue Burgunder (frz Pinot Gris, ital Pinot Grigio) und Weißer Burgunder (frz Pinot Blanc, ital Pino Bianco) finden in Baden genau die Böden und klimatischen Bedingungen, die sie brauchen. Nicht zu heiß. Nicht zu kalt. Aber auch nicht mit zu großen Temperaturschwankungen. Sie sind nämlich kleine Sensibelchen, diese Burgundertrauben.
Heute begleitet der badische Wein ein herbstliches Kalb. Genauer gesagt: Ein Kalbsgeschnetzeltes mit Champignons, Maronen und einer Thymian-Senf-Soße. Versteckt unter einer buttrig-blättrigen Teighaube. Quasi eine Pie ohne Boden. Was den unschlagbaren Vorteil hat, dass der Teig schön knusprig ist.
Nur ganz knapp auf Rang 2: Eine Spätburgunder Spätlese, der Isteiner Kirchberg. Ein klasse Wein, wenn man kräftige, im Holz ausgebaute Weine mit ordentlich Tannin mag. Ich hab das Gefühl, es tut ihm gut, wenn er vor dem Trinken noch ein halbes Stündchen atmen kann.
Ein kurzes Wort noch zum Spätburgunder. Es ist eine Rebe, in die ich mich erst “reintrinke” – lange Zeit konnte ich so gar nichts damit anfangen. Weil ein roter Spätburgunder nicht so zugänglich und easydrinking ist wie zum Beispiel die marmeladig-wuchtigen Rotweine aus Übersee. Interessanterweise finde ich aber viele Spätburgunder großartig als Essens-Begleiter, vor allem zu herbstlichen Schmorgerichten.
So richtig lange geschmort wird das zarte Kalb gar nicht – herbstlich ist es trotzdem. Es schmurgelt mit Zwiebeln, Pilzen und Maronen vor sich hin. Den absoluten Geschmackskick bekommt es durch etwas Zitronenabrieb. Auch schön wäre es, wenn man das Geschnetzelte auf vier Schüsselchen aufteilt und dann jede Schüssel mit einer Teighaube verschließt. Dann hat jeder sein eigenes Kalb unter der Haube auf dem Tisch. Im Winter könnte ich mir einen Endiviensalat auch toll dazu vorstellen. Jetzt aber endlich zum Rezept:
Kalbsgeschnetzeltes mit Pilzen und Maronen unter der Teighaube
200g Dinkelmehl (Weizenmehl ginge auch)
100g eiskalte Butter, gewürfelt
50ml eiskaltes Wasser
Eine ordentliche Prise Salz
500g Kalbsschnitzel
400g kleine braune Champignons
200g küchenfertige Maronen
2 Esslöffel Dijonsenf
3 Stängel Thymian
100g saure Sahne
1 mittelgroße Zwiebel
200ml Kalbsfond
100ml Wein, z. B. ein badischer Grauburgunder
100ml Kochsahne
Während ich diesen Post schreibe, steht übrigens noch ein Glas trockener Rosé vom Weingut Schmidt aus Eichstetten neben mir. Der ist ökologisch angebaut und wäre ein ganz wunderbarer, fruchtig-lässiger Balkonwein – wenn´s auf dem Balkon nicht so furchtbar dunkel und kalt wäre.
Mehr Infos zu diesen und vielen, vielen anderen badischen Weinen bekommt ihr hier: Badischerwein.de
Ebenfalls großartige Herbst-Leckereien und dazu passende Weine findet ihr übrigens bei Nadine von Dreierlei Liebelei und Vera von Nicest Things.
Seid ihr überhaupt Weintrinker? Würdet ihr euch auch in Zukunft über die ein oder andere Weinempfehlung zum Essen freuen? Und: Verratet ihr mir eure Lieblingsweine?
Auf alles, was das Leben schöner macht!
Conny
Werbung: Dieser Post ist in Kooperation mit Badischer Wein entstanden. Die Meinung zu den einzelnen Weinen ist meine ganz eigene. Wein ist ein Genussmittel. Bitte geht verantwortungsvoll damit um!
11 Kommentare
Ich würd ja gerne Wein trinken. Ich riech in total gerne…aber ich konnte noch nie Alkohol trinken…ich kann ihn leider nur schwer abbauen und ich bin nach einem Schluck schon ziemlich hinüber.
Aber Essen geht immer und so ein feines Menu hast du uns da vorgeschlagen…die Bilder alleine sind schön einen Gaumenschmaus.
Herzlich
Kuhmagda
Liebe Conny,
ich liebe Wein und ich komme aus Baden! Genauer gesagt aus der Nähe vom Markgräflerland. Einiger deiner Weine sind bei uns auch immer im Haus…so "just in case" ;) Schön das auch mal jemand über das schreibt, was das Essen noch leckerer macht :) Ich empfehle dir wenn du die Chance dazu hast, einen Julius Zotz Wein zu probieren! Ich verspreche, du wirst ihn lieben!!! Das Weingut hat so unglaublich leckere Weine, mein Favorit ist der G&G. Aber auch der Grauer Burgunder ist himmlisch! Und obwohl ich kein Rotweintrinker bin, die Zotz Weine mag ich mega gerne :)
Schreibe weiter so einen wundervollen Blog, ich liebe ihn! :)
Grüße aus Baden :)
Marie
Danke für diesen fabelhaften Tipp – rate mal, was ich soeben bestellt habe. :-)
Liebe Conny,
dein zugedecktes Kalb hört sich super an, werde es bei Gelegenheit nachkochen, Danke fürs Rezept. Ich bin auch ein Bloggerschluckspecht und liebe die badischen Weine, ein Grauer Burgunder ist ganz nach meinen Geschmack.
Liebe Seezwerggrüße
Puh. Das beruhigt mich ja. Prost!
Liebe Conny,
Dein Gericht ist ein richtiger Hingucker :-)
Bei uns gibt es ausschließlich französchische Weine…
Vielen Dank für die tolle Weinempfehlung, da werde ich doch mal fremdtrinken, hüstel.
Herzliche Grüße,
Sabine
So ein schöner Sancerre ist auch was Feines!
Wuaaah Conny, wie köstlich!! Mal etwas mit Kalb, klasse – das sieht man nämlich genauso wie Wein viel zu selten auf den Blogs, finde ich. Dabei ist es so zart und lecker. Und die hübsche, knusprige Pie-Kruste erst… Darf ich Trauzeugin bei der Hochzeit sein? Den Fotohintergrund müsstest du für die Dauer meines Besuchs allerdings wegschließen, kann sonst gut sein, dass der nachher fehlt ;)
Der Gatte wäre dein allerbester Komplize. Er wär bestimmt glücklich, wenn das olle Ding nicht länger unser Arbeitszimmer verschandeln würde. Hüstel.
Köstlich schaut das aus, liebe Conny!
Deine Fotos sind wirklich fantastisch!
GLG Andy
Dickes Danke, liebe Andy!