Kennt ihr das? Ihr geht eine Runde joggen und überlegt ungefähr 7 km lang, was ihr Euch gleich zu essen macht? Ich wär ja wahnsinnig gern eine von diesen drahtigen, disziplinierten Frauen, die tagein, tagaus, bei Wind und Schietwetter leichtfüßig um die Alster joggen. Und das wahnsinnig gut gelaunt und gut aussehend. Und natürlich ohne zu japsen.
Die Wahrheit ist: Sport und ich, wir haben eher so eine Art Vernunftehe. Wir wissen, wir müssen es miteinander aushalten. Und wir profitieren voneinander. Ich geb dir 498 kcal, einen hochroten Kopf und ein gutes Gefühl, dafür gibst du mir ein Stück Schokokuchen. Verrechnungsvirtuosität könnte man das nennen. Ich war nie sonderlich gut in Mathe, aber die Sport-Schokokuchen-Algebra, die beherrsche ich aus dem Effeff.
Das Schöne am Yoga hingegen ist: Man trainiert nicht nur den Körper, sondern auch den Kopf. Der manchmal der deutlich widerspenstigere Bursche ist. Weil er eben ständig am Rechnen, am Taxieren, am Bewerten ist. Yoga, das macht vor allem auch Muskelkater im Kopf. Minutenlang still sitzen? An nichts denken? Hör´nse mal, dafür hab ich doch gar keine Zeit!
Wer sich einfach mal darauf einlässt, der merkt irgendwann: Es geht nicht um Höchstleistungen, auch nicht beim wöchentlichen Sportprogramm. Wer sich wohlfühlen will, der tut gut daran, in Balance zu kommen. Balance zwischen Arbeit und Freizeit. Zwischen Anspannung und Entspannung. Zwischen körperlichen Übungen, den Asanas, und solchen, die den Geist fordern. Zwischen Energie und Ruhe. Zwischen fühlen und denken. Und eben auch zwischen Sport und Schokokuchen.
In diesem Sinne bin ich gestern erst zum Yoga gegangen. Und hab anschließend diese wunderbare Tarte au Chocolat gebacken. Das nenn ich mal Balance! Om Shanti.
Tarte Om Chocolat
300g Lieblings-Schokolade
200g Butter
100g Zucker
4 Eier
2 EL Speisestärke
2 EL Kakaopulver
1/2 TL Backpulver
Das Mark einer Vanilleschote
Eine Prise Salz
Butter und 200g Schokolade überm Wasserbad sanft schmelzen.
Die restlichen 100g Schokolade fein hacken.
Eier, Zucker, Vanille und Salz cremig aufschlagen.
Dann die etwas abgekühlte Schokoladen-Butter-Mischung hinzu geben, die gehackte Schokolade unterrühren und zu guter Letzt vorsichtig Kakaopulver, Stärke und Backpulver unterheben. Wenn man Kakaopulver und Stärke vorher mischt, klumpt es nicht.
Ab damit in eine Tarteform – und ab in den Ofen.
175° Ober- und Unterhitze, 20 bis 25 Minuten.
Ich mag das ganze am liebsten mit Bitterschokolade mit
mindestens 72% Kakaoanteil. Wer Vollmilchschokolade nimmt,
kann den Zucker etwas reduzieren.
2 Kommentare
Du hast so Recht! Danke für dieses wunderbare Rechtfertigungssonett an die Schokoladentarte!
Klingt himmlisch und wird zu meinem Geburtstag nachgemacht!