Ich brauch Vitamine. UndLicht. Und Farbe. Und Seelenfutter. Das übrigens nicht Soulfood heißt (Soulfood bezeichnet die typische Küche der Südstaaten), sondern Comfort Food. Ich brauch weich und cremig und wohlig und süß und knackig und – ja! – auch ein bisschen bitter, so ist das Leben nämlich manchmal auch. Ein bisschen bitter. Und weil´s Januar ist, brauch ich das alles bitte auch in gesund.
Wobei ich hiermit feierlich schwöre, vom nächstbesten Baum zu springen (und nicht raufzuklettern…), wenn mir noch eine einzige Detox-, Yoga-, Abnehm-, Aufräum- , Fitness- oder sonstwas Challenge über den Weg läuft. Aus lauter Trotz hab ich den alkoholfreien schon zum weinseligen Januar gemacht. Ich hasse diesen kollektiven Optimierungswahn, der ausbricht, sobald der letzte Spekulatius verdrückt und der letzte Silvester-Champagnerkorken hinterm Sofa hervor geklaubt wurde. Und spätestens Ende Februar sind die Yogastudios dann wieder angenehm leer und die Schlüpper nicht mehr Marie-Kondo-mäßig aufgestellt. Halleluja!
Erst nachdem ich die Shootingportion dieses außerordentlich seelenwärmenden Rote Bete Hummus mit karamellisiertem Radicchio, Dattel-Feldsalat, Walnüssen, Blutorangen und gerösteten Walnüssen zum späten 14:38 Uhr Frühstück verdrückt hatte, fiel mir auf: Das ist ja alles wieder mal aus Versehen vegan! Noch nicht mal der obligatorische Klecks Butter, mit dem ich meine veganen Kochversuche sonst in schönster Regelmäßigkeit versehentlich zunichte mache, ist mir hier ins Gemüse gerutscht. Nein. Alles 1a vegan und gesund. Aber vor allem ist dieser Loaded Hummus (ja, so nennt man das jetzt, believe me, I know me out…) eins: nämlich – pardon my French – arschlecker, wie die beste Champagnerfreundin von allen sagen würde.
Loaded Hummus Winter Edition:
Rezept für Rote Bete Hummus mit karamellisiertem Radicchio, Feldsalat und Blutorangen (4 Portionen)
Für den Rote Bete Hummus
1 kleine Dose Kichererbsen (265g Abtropfgewicht), abgetropft
2 EL vom Kichererbsenwasser
250 g rote Bete aus dem Vakupack, gewürfelt
40 g Tahini
2 Knoblauchzehen, geschält
Der Saft einer Zitrone
1 EL Olivenöl
1 EL Ahornsirup
1 TL Kreuzkümmel
1/2 TL Chilipulver
1 TL Meersalz
Alle Zutaten im Mixer oder der Küchenmaschine zu einem cremigen Hummus pürieren.
Für das Feldsalat Topping
2 Handvoll Feldsalat
2 EL Zitronensaft
2 EL Olivenöl
1 TL Ahornsirup
2 TL Sumach
1/2 rote Zwiebel, in feinen Ringen
4 Medjoul Datteln, entsteint und gewürfelt
Meersalz
Den Feldsalat waschen und trocken schleudern.
Zitronensaft, Olivenöl, Ahornsirup, Sumach und eine Prise Salz verrühren. Zwiebelringe und Dattelwürfel dazu geben und alles gut vermischen. 20 Minuten ziehen lassen. Erst kurz vor dem Servieren mit dem Feldsalat vermengen.
Für den karamellisierten Radicchio
2 mittelgroße Radicchio
1 EL Olivenöl
1 EL Muscovado Zucker
Der Saft einer Blutorange
Meersalz
Die äußeren Blätter entfernen und die Radicchios dann vierteln. Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Radicchio Viertel 2 Minuten von jeder Seite braten. Dann den Zucker darüber streuen und unter Schwenken karamellisieren lassen. Mit dem Blutorangensaft ablöschen und einkochen lassen. Mit Meersalz würzen.
Zum Anrichten
Rote Bete Hummus
Feldsalat Topping
Karamellisierter Radicchio
2 Blutorangen, geschält und in Scheiben geschnitten
70g Walnusskerne, in einer Pfanne ohne Fett geröstet
Schwarzer Sesam oder Schwarzkümmel
Einen dicken Klecks rote Bete Hummus in der Mitte eines flachen Tellers verstreichen. Karamellisierten Radicchio auf die eine Seite setzen. Blutorangenscheiben auf dem Radicchio verteilen. Die andere Seite vom Hummus mit dem Feldsalat toppen. Walnusskerne und Sesam oder Schwarzkümmel darüber streuen.
Apropos Wein: Ein gereifter Riesling passt umwerfend zur Süße, zur Frucht und den starken Aromen dieses Gerichts. Wir hatten ein Großes Gewächs von Gunter Künstler, die Hochheimer Hölle aus 2014 dazu. Dieselbe Lage als Kabinett würde auch gut passen.
Seid ihr auch im Neujahrs-Challenge-Rausch? Oder lasst ihr es lieber langsam angehen?
Habt es lecker!
Conny
1 Kommentar
Es sieht wirklich toll aus. Vielen Dank.