Jetzt ist es amtlich. Früher war mehr Lametta. Weil heute nämlich gar keins mehr ist. Hat doch die letzte deutsche Lametta-Fabrik die Lametta-Fabrikation jüngst eingestellt. Es will wohl keiner mehr Lametta haben am Weihnachtsbaum. Die Umwelt, die Nachhaltigkeit, ihr wisst schon. Okay, das fiese Plastik-Lametta, das mochte ich auch nie. Aber nichts gehört so sehr zum Weihnachten meiner Kindheit, wie der über und über mit Staniol-Lametta behangene Christbaum. Ganz klar, dass das Lametta nicht klumpenweise auf den Baum geklatscht wurde. Es wurde Lamettafaden für Lamettafaden mit Liebe, Sorgfalt und Gefühl über die Tannenbaumäste dapiert. Bis der ganze Baum über und über silbern funkelte.
Es war übrigens Jahr für Jahr dasselbe Lametta, das Papa mit einer Engelsgeduld an den Baum meditierte. Denn es wanderte nicht gemeinsam mit dem Tannenbaum auf den Müll. Sondern wurde Faden für Faden wieder eingesammelt, glatt gestrichen und in Zeitungspapier eingeschlagen. Bis zum nächsten Jahr. Die größte Weihnachtsenttäuschung meines Lebens war wahrscheinlich dieses eine (und einzige!) Jahr, in dem kein Lametta am Baum hing. Sakrileg! Unser Weihnachtsbaum hier im Norden trägt übrigens kein Lametta. Aber ich freu mich schon so sehr darauf, ihn an Heilig Abend in weiß und silber funkeln zu sehen.
Da darf er dann mit diesen Plätzchen um die Wette funkeln. Millionaires´ Shortbread, auch Caramel Shortcake genannt, ist ein ziemlich dekadentes Weihnachtsgebäck aus Schottland, das mir dieses Jahr ständig über den virtuellen Weg lief. Zum Beispiel bei der wunderbaren Susanne von La Petite Cuisine.
Die Kombination aus knusprigem Mürbteigboden mit viel (also wirklich: sehr viel) guter Butter, sahnigem Karamell, süßer Schokolade und einem Hauch Fleur de Sel spricht für sich, nech? Der Gatte freut sich übrigens über sehr die Abwesenheit sämtlicher Weihnachtsgewürze. Für ihn ist das Millionaires´ Shortbread nix anderes als ein Poshy Raider Twix. Also quasi ein Ganzjahreskeks, den man auch nach Weihnachten noch ungeniert in den Ofen stecken darf. Hier kommt für euch das Rezept.
Rezept für Millionaires´ Shortbread (für eine 23 x 23 cm Form)
Für den Teig:
170 g Dinkelmehl
30 g Reismehl
125 g sehr kalte Butter
90 g Puderzucker
Das Mark einer Vanilleschote
Für das Karamell:
400 g gezuckerte Kondensmilch (z. B. Milchmädchen)
75 g Butter
90 g heller Sirup (z. B. Grafschafter)
125 g Zucker
1 Teelöffel Fleur de Sel
Für die Glasur:
100 g dunkle Lieblingsschokolade
10 g Kokosfett
Optional: Goldflitter
Alle Teigzutaten schnell zu einem glatten Teig verkneten. In Frischhaltefolie wickeln und eine Stunde lang im Kühlschrank ruhen lassen. Ofen auf 150° Umluft vorheizen. Eine quadratische Form (etwa 23 x 23 cm) fetten. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsplatte zu einem Quadrat ausrollen und in die Form legen. Ab in den Ofen, 15 bis 20 Minuten. Anschließend komplett abkühlen lassen.
Alle Zutaten für das Karamell in einen Topf geben und unter häufigem Rühren etwa 10 Minuten köcheln lassen. Die Masse dem ausgekühlten Shortbread verstreichen und und alles zusammen fest werden lassen, am besten über Nacht. Dann mit Fleur de Sel bestreuen.
Die Karamellschicht dünn mit Meersalzflocken bestreuen. Die Schokolade hacken, mit dem Kokosfett überm Wasserbad schmelzen, etwas abkühlen lassen und dann auf das Karamell gießen. Mit einer Palette verstreichen und dann vollständig abkühlen lassen. Wer mag, streut jetzt noch etwas Goldglitter darüber. Heißt ja schießlich Millionaires´ Shortbread, gell?
Wann wird eigentlich bei euch der Baum geschmückt? Ganz traditionell erst an Heilig Abend? Oder schon vorher?
So langsam komm sogar ich in Weihnachtsstimmung. Morgen geht´s zum alljährlichen Weihnachtskonzert im Michel, ich freu mich schon sehr darauf.
Habt einen wunderbaren vierten Advent.
Conny
3 Kommentare
Millionaires’ Shortbread ist eine sündige aber tolle Erfindung! Jetzt überleg ich, ob ich die oder Fudge zu Weihnachten zum Mitbringen mache… mhh..!
Oder? Wir wär´s denn mit Fudge UND Shortbread.
By the way. Hast du ein tolles Rezept für Fudge?
Liebe Grüße
Conny
Liebe Connie,
Ich würde wirklich, wirklich gerne dein Shortbread nachmachen,
doch leider, leider kann ich dass nichr machen, denn Selbstschutz lautet die Devise!
Würde ich nämlich diese richtig lecker aussehenden Glamourtwix machen,
müsste ich sie vermutlich innerhalb kürzester Zeit einfach weg inhalieren ; )
Bei uns wird der Weihnachtsbaum ganz traditionel am 24. geschmückt,
Ich hab zwar auch kein Lametta, aber meine Eltern haben dafür noch welches,
Dass ungelogen mindestens so alt ist wie ich. Auh immer schön glatt gestrichen fürs nächste Jahr. ..
Liebe Weihnachtsgrüße,
eLLy