Schokokuchen, go home. Here comes the real guilty pleasure: Schweinebauch! Aromatischer, zarter, saftiger, klebriger Schweinebauch. Stundenlang mit asiatischen Aromen mariniert und in aller Ruhe (und viel guter Marinade) geschmort. Wer mag kann ihn zu guter Letzt unterm Grill oder in einer sehr heißen Pfanne mit viel Erdnussöl (<- obacht, Fettverbrennungsgefahr) noch ordentlich aufgeknuspern. Das ist crazy hot shit, für den ich ehrlich gesagt jedes die allermeisten Filetsteaks links liegen lasse.
Wichtig ist – man kann es nicht oft genug sagen – ein richtig gutes Stück Fleisch. Das kann ein schwäbisch-hällisches Landschwein sein, es spricht aber auch nichts gegen ein Duroc oder ein Buntes Bentheimer. Nur den Supermarkt-Discounter-Billig-Bauch, den lässt du besser links liegen.
Den Schweinebauch mariniere ich über Nacht in einer asiatischen Marinade aus Sojasauce, Reiswein, Austernsauce, 5-Spice-Pulver, Sternanis und Zimtstangen. Anschließend wird er in genau dieser Marinade im Ofen geschmort. Ist das Fleisch weich und kurz vor dem Zerfallen, heize ich ihm nochmal ordentlich ein: Entweder ich lasse die Schwarte unterm Backofengrill nochmal ordentlich aufknuspern. Oder ich brate die Schweinebauchstücke in ordentlich Erdnussöl, bis sie kross sind. Dann serviere ich sie mit Basmati-Reis, der in Kokoswasser gekocht wurde und mit Pak Choi, den ich nur kurz dämpfe.
Da der Gatte meine Schweinebauchliebe nicht uneingeschränkt teilt, war ich einigermaßen dankbar, dass sich überhaupt die Gelegenheit ergab, dem Mann einen sticky Porkbelly unterzujubeln. Denn wie es der Zufall Marketingplan so will, bat mich Lee Kum Kee vor kurzem, ein Rezept für die Marke zu entwickeln. “Lee Kum Wer?” dachte ich kurz – stellte nach einem Blick in den Kühlschrank aber fest, dass es sich bei Lee Kum Kee bereits um den Hoisin- und Schwarze-Bohnen-Sauce-Dealer meines Vertrauens handelt. Und zwar aus einem ganz simplen Grund: Weil kein Scheiß in Form von Mononatriumglutamat oder Konservierungsstoffen drin ist. Wer mal das Kleingedruckte auf vielen Asia-Produkten gelesen hat, weiß, dass das nicht zwangsläufig Standard ist…. Neulich landeten wieder eine Fischsauce sowie eine Sriracha-Sauce im Ausguss, weil ich den MSG-Zusatz auf der in 6,5 Punkt gedruckten Zutatenliste komplett überlesen hatte.
Austernsauce (zumindest gute) schmeckt übrigens auf gar keinen Fall fischig. Vielmehr sorgt sie für ein schönes Umami-Aroma. Der Legende Lee Kum Kee-Website nach kochte ein gewisser Mr. Lee Kum Sheung vor ziemlich genau 127 Jahren in einem kleinen Fischerdorf in Südchina einen Topf Austernsuppe. Er vergaß den Topf vom Feuer zu nehmen – und so wurde aus der Suppe eine dickflüssige Sauce. Beim Probieren stellte er fest, dass sie ziemlich gut schmeckte. Seitdem verkaufte er sie als “Oyster Sauce”. Neben der gibt´s von Lee Kum Kee auch klassische Sojasauce in hell und dunkel (dankenswerterweise aus gentechnikfreien Sojabohnen) und die von mir geschätzten Würzsaucen wie Schwarze-Bohnen-Knoblauch-Sauce und Hoisin-Sauce.
Sticky Schweinebauch, asiatisch geschmort (für 4)
1 kg Schweinebauch ohne Knochen
5 Esslöffel dunkle Sojasauce
5 Esslöffel Reiswein (ersatzweise Sherry)
1 Esslöffel Austernsauce
1 Esslöffel Palmzucker
1 Esslöffel 5 Spice Pulver
1 Teelöffel Meersalz
3 Zimtstangen
4 Sternanis
6 dünne Scheiben Ingwer
5 Knoblauchzehen, fein gehackt
Den Schweinebauch in mundgerechte Stücke schneiden. Wer mag, entfernt vorher die Schwarte. Alle Zutaten für die Marinade verrühren und den Schweinebauch darin einlegen. Am besten geht das in einem Ziploc Beutel. Mindestens 6 Stunden lang, am besten über Nacht im Kühlschrank marinieren. Vor dem Schmoren mindestens 1 Stunde auf Zimmertemperatur kommen lassen.
Den Ofen auf 175° Ober-Unterhitze vorheizen. Den Schweinebauch mitsamt der Marinade in eine ofenfeste Form setzen und mit Wasser soweit auffüllen dass das Fleisch knapp bedeckt ist. Ab in den Ofen. 90 Minuten oder so lange, bis der Bauch sehr weich ist und sich mit der Gabel zerteilen ist. Die Schmorflüssigkeit sollte nun soweit reduziert sein, dass eine dicke, glänzende, klebrige Sauce entstanden ist. Falls die Sauce noch zu flüssig ist, bei großer Hitze auf dem Herd noch etwas einkochen lassen. Vor dem Servieren Sternanis, Ingwer und Zimtstangen entfernen. Wer den Bauch kross mag, knuspert ihn unterm heißen Backofengrill noch ein paar Minuten auf. Oder “frittiert” ihn in einer Pfanne mit ordentlich Erdnussöl.
Kokos Reis
200g Basmati Reis
300ml Kokoswasser
Reis waschen, mit Kokoswasser in einen Topf geben und aufkochen lassen. Die Hitze dann auf die kleinste Stufe stellen und den Reis in etwa 10 Minuten fertig garen. Anschließend mit einer Gabel auflockern.
Gedämpfter Pak Choi
400g Pak Choi
1 Limetten
Pak Choi waschen, die äußeren Blätter entfernen, das Ende vom Strunk abschneiden und halbieren.
In einem Dämpfeinsatz über siedendem Wasser etwa 3 bis 5 Minuten dämpfen. Den fertigen Pak Chok mit etwas Limettensaft beträufeln.
Zum Servieren Reis in eine Schüssel geben, mit Pak Chok und dem knusprigen Schweinebauch toppen und mit Sauce beträufeln.
Ich bin im siebten Schweinebauchhimmel. Und sogar der Gatte murmelte irgendwas von “lecker” zwischen zwei Happen. Allergrößtes Gattenlob – wer Schweinefleisch und asiatische Aromen mag, wird dieses Gericht lieben. Doppelschwör.
Habt es schön
Conny
PS: Dieser Post ist in Zusammenarbeit mit Pushh und Lee Kum Kee entstanden. Sojasauce und Austernsauce sind von Lee Kum Kee – Rezept, Text, Bilder und Meinung sind wie immer von mir.
Keine Kommentare