Die Halbinsel Reykjanes. Hier startet und endet so ziemlich jedes Island-Abenteuer. Am internationalen Flughafen von Keflavík nämlich. Und viele Reisende zieht es dann auch gleich weiter. Nach Reykjavík, zum Golden Circle oder den Wasserfällen und Gletschern der Südküste. Dabei hat Reykjanes so viel zu bieten! Ein Trip über die Halbinsel eignet sich deshalb bestens für den Auftakt oder – wie in unserem Fall – den Abschluss einer Island-Reise.
Auf dem Weg nach Reykjanes suchen wir zuerst den Green Boulders Beach. Den wollte ich unbedingt besuchen, nachdem ich bei Reisewut davon gelesen hatte. Wer wissen will, wie er den Green Boulders Beach genau findet, schreibt mir bitte einfach eine Mail. Er gehört zu der seltenen Sorte Naturschauspiel, die noch nicht bis ins Letzte ausgeschlachtet wurde – und ich würd gern meinen kleinen Teil dazu beitragen, dass das auch so bleibt.
Das vielleicht bekannteste Ausflugsziel auf der Reykjanes Halbinsel ist die Blaue Lagune. Well… Wie sag ich´s höflich? Wer auf Massentourismus, maßlos überhöhte Eintrittspreise und unflexible Besuchs-Slots steht, dem wird´s da bestimmt gefallen. Für alle anderen gilt: Spart euch das. Im wahrsten Sinne des Wortes. Island hat so viele fantastische Hotpots und Schwimmbäder zu bieten – da muss man sich diese Massenveranstaltung wirklich nicht geben.
Wer trotzdem einen Eindruck bekommen will, wie blau das kieselsäurehaltige Wasser der Blauen Lagune wirklich ist, der kann an den blauen Becken im Außenbereich spazieren gehen. Kostet keinen Cent. Ziemlich voll ist es da trotzdem. Mein Lieblingsschwimmbad waren ja der Swimming Pool von Hofsós im Norden und die Hotpots der Glacierworld im Süden. Die Myvatn Nature Baths im Norden hätten wir gern besucht – das hat zeitlich aber nicht mehr geklappt. Eine tolle Sammlung an Islands schönsten Hotpots findet ihr übrigens bei Like a Riot. Aber ich schweife ab…
Statt zur Blauen Lagune zu fahren, lassen wir uns das laue Schwefellüftchen in den Geothermalgebieten Gunnuhver und Seltun/Krisuvík um die Nase wehen, bestaunen das petrolgrüne Wasser des Kratersees Grænavatn und laufen über die Brücke zwischen den Kontinenten. Okay, die ist eindeutig als Touristengag zu verstehen – erinnert uns aber wieder daran, dass wir uns mitten auf dem mittelatlantischen Rücken in der aktiven Vulkanzone zwischen der eurasischen und der amerikanischen Kontintentalplatte befinden.
Sehr niedlich ist die Strandarkirkja – aber eigentlich ist jede isländische Kirche niedlich anzusehen. Am natürlichen Felsenpool Brimketill macht uns die Flut einen Strich durch die Rechnung. Die Wellen schlagen hoch – und so erkennt man kaum, dass die Natur hier einen kreisrunden Pool geschaffen hat, in dem der Sage nach die Trollfrau Oddny gern gebadet haben soll.
Ums Eck von Brimketill hätt ich am liebsten in Lobster Soup gebadet. Die wird im Bryggjan Kaffihus am Hafen von Grindavík den ganzen Tag serviert. Und ist zum Reinlegen lecker. Nachschlag inklusive. Und so haben wir im Bryggjan nicht nur unsere erstes Frühstück, sondern auch unser letztes Abendessen in Island genossen.
Ganz schön wehmütig sitzen wir da, bei Lobster Soup und Viking Bier und lassen die letzten zwei Wochen Revue passieren lassen. So viele Eindrücke. So viele Erlebnisse. Dieses Land, das macht was mit dir. Das brennt sich ganz tief ein. Es lässt dich miniklein wirken angesichts der überwältigenden Größe der Natur und rückt vieles ins rechte Verhältnis.
Island, wir kommen wieder.
Sjáumst!
Conny
5 Kommentare
Tolle Fotos! Aktuell reisen ja sehr viele nach Island und bringen beeindruckende Bilder und Erzählungen mit. Ich glaube Island muss auch mal auf meine Bucketlist ;)
Liebe Grüße aus Köln,
Emilie
LA MODE ET MOI
Ja, Island ist ganz schön hip geworden. Das merkt man auch an den Highlights im Süden, da ist es ganz schön voll. Aber wer sich die Mühe macht, die ausgetretenen Pfade auch mal zu verlassen, der findet immer noch Einsamkeit und Weite.
Liebe Grüße
Conny
Ach ja…in Island waren wir auch vor einem Jahr und unser erstes Essen war doch tatsächlich die LobsterSoup…ein fantastisches Fleckchen Erde u.d hoffentlich wird es nicht bald von zu vielen Touristen überrollt.. Die blaue Lagune allerdings fand ich toll!Trotz der vielen Menschen ;)!
Hi, ;-)
ich bin im den ganzen August mit eigenem Auto auf Iceland und mich würde der Weg zum Boulders Beach sehr interessieren. Es wäre super wenn du mir sagen würdest wie ich dort hin komme ;-)
Liebe Grüße
Birgit
Liebe Birgit,
ich war da so lange nicht mehr, dass ich ehrlicherweise gar nicht weiß, ob man da noch hinkommt.
Viele Grüße
Conny