Reisen Südafrika

Fernweh die Zweite – ab in die Winelands

30. Januar 2013

Weil heute vor dem Fenster wieder einmal Weltuntergang angesagt war, ist es höchste Zeit für eine zweite Runde In-die-Ferne-Träumerei. Raus aus dem Grau – rein ins Paradies. Ins Paradies für Genießer. Klingt irgendwie abgedroschen. Trifft aber auf die Winelands am Kap ziemlich genau zu. Die Weingüter des Dreiecks Stellenbosch – Paarl – Franschhoek gehören wahrscheinlich zu den bekanntesten Südafrikas. Und manche auch zu den besten. 

Nach aller-aller-ausgiebigster Recherche mit klaren Schwerpunkten (Wo sind die tollsten Weingüter? Wo kann man am besten essen? Wo ist´s am hübschesten?) stand fest: Wir müssen nach Franschhoek. Das “französische Eck” wurde im späten 17. Jahrhundert von ein paar Dutzend Hugenotten gegründet. 

Heute ist Franschhoek ein zauberhaftes kleines Örtchen mit einer überwältigenden Gastro-Szene. Ganz hervorragend gegessen haben wir übrigens im French Connection, im Le Bon Vivant und in Ryan´s Kitchen. Wer im Quartier Francais, einem der besten Restaurants des Landes essen will, sollte sich frühzeitig um einen Tisch kümmern – wir waren schlichterdings zu spät dran. 

Maison d´Ail – ein Guesthouse zum Verlieben

Wer Wein und gutes Essen mag, wird Franschhoek lieben. Wir waren auf jeden Fall hin und weg. Zuallererst von unserem Guesthouse, dem wunderbaren Maison d´Ail. In jedem Winkel spürt man die Liebe und den guten Geschmack, mit dem dieses Schätzchen gestaltet wurde. Schaut Euch nur mal diese zauberhaften bestickten Servierten an. Hach.

Wineries Galore oder: Wer fährt?

Das Tolle an den Winelands ist: Man kann sich von Weingut zu Weingut testen. Das Blöde an den Winelands ist: Einer muss immer fahren. Es sei denn, man bucht eine Bustour. Aber das ist nicht so wirklich unser Ding. Also entschieden wir uns für eine höchst paritätische Aufteilung der Fahrstrecken. Der beste Mann von allen fuhr fast immer. Und ich fast nie. 

Erster Halt: Boekenhoutskloof

Ein Name, den ich anfangs nur schwer aussprechen konnte, ohne einen Knoten in die Zunge zu bekommen. Und nein, da hatte ich noch nix getrunken. Boekenhoutskoof ist die Heimat meines Lieblingsrotweins. Der Chocolate Block ist – wer hätte es gedacht – ein wunderbar schokoladig schmeckender Gaumenschmeichler. Körperreich, samtig, voller Schmelz. Die Trauben: Syrah, Grenache, Cinsault, Cabernet Sauvignon und ein Hauch Viognier. Neben dem Chocolate Block hat Boekenhoutskloof mit der Porcupine Ridge Range auch noch schöne, unkomplizierte Weine für jeden Tag. 

Rustenberg Winery

Seit uns der Weinhändler unseres Vertrauens den Sauvignon Blanc von Rustenberg empfohlen hat, hab ich immer eine Flasche davon im Kühlschrank. Die Rustenberg Winery liegt malerisch am Rand von Stellenbosch, der Wiege des Weinbaus in der Kapregion. Neben der Weinprobe sollte man auf gar keinen Fall den hübsch angelegten Garten verpassen.

Am höchsten Punkt zwischen Stellenbosch und Franschhoek, dem Helshoogte Pass,  hat man von Delaire aus einen atemberaubenden Blick auf das Franschhoek Valley. Genau so atemberaubend sind allerdings die Preise, wenn man auf Delaire Graff Estate übernachten möchte.

Tokara und Thelema – was für eine Entdeckung!

Von Delaire aus ist es nur ein Steinwurf bis zur Tokara Winery. Erster Eindruck ist: Wow. Zweiter und dritter Eindruck übrigens auch. Modernes Design statt kapholländischer Tradition. Winemaker, die mit ganz viel Herzblut, Können und Spaß bei der Sache sind. Tolle Atmosphäre. Tolle Weine. Der weiße Director´s Reserve, ein Blend aus Sauvignon Blanc und Semillon, im Barrique ausgebaut, hat uns geradezu umgehauen. Ein sensationeller Wein. 
Wer zwischen den ganzen Weinproben etwas Leckeres zu essen sucht, der muss unbedingt das Tokara Deli besuchen. Ganz, ganz wunderbare, unkomplizierte Deli-Küche. Das Sirloin-Sandwich war to-die-for und wäre allein schon eine Wiederholung des Trips wert.

Frisch gestärkt machen wir uns auf zur letzten Weinprobe des Tages: Auf Thelema werden ganz besondere Weine mit ganz eigenen Charakteren gekeltert. Zum Beispiel “The Mint”. Die Parzelle, auf der die Cabernet Sauvignon Trauben für “The Mint” wachsen, ist umgeben von Eukalyptusbäumen. Das verleiht dem Wein eine ganz subtile Minznote. Klingt ungewöhnlich. Schmeckt auch so. Kein rundgelutschter Allerweltswein, sondern einer mit Kante. Grandios! 
Ich glaube, ich hätte mich locker zwei Wochen lang durch die Kap Winelands trinken können – nach vier Tagen zog es uns aber weiter Richtung Wale Coast.

Habt ihr Lieblingweine? Lieblingslagen? Lieblingsweingüter? Erzählt mal! 

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1 Kommentar

  • Antworten Anonym 17. Juni 2014 at 13:22

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