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{A culinary trip to Charleston} Magnolia´s Crab Cakes. Und dazu: Ein Bummel durch Charleston.

3. Oktober 2013

Charleston. Metropole der Südstaaten. Frühere Hauptstadt von South Carolina. Architektonisches Juwel. Stadt, in der die ersten Schüsse des amerikanischen Sezessionskriegs fielen. Heimat von Rhett Butler. Ehemaliges Zentrum des Sklavenhandels. Und heute: Ein Paradies für Foodies. Und Fotografen.

 

 

Schlendert man durch die kopfsteingepflasterten Straßen der historischen Altstadt mit ihren vornehmen Südstaaten-Villen, den schattigen Alleen und blühenden Bougainvilleas, dann könnte man meinen, Scarlett O´Hara würde gleich aus einer Pferdedroschke steigen. Oder Orry Main mit Madeline LaMotte auf einer lauschigen Bank verstohlen Händchen halten (<- habt ihr Fackeln im Sturm damals gesehen? Ich hab´s geliebt. Hust.)

 

 

 

 

 

 

 

 

Überhaupt ist das durch-die-Straßen-schlendern die allerbeste Art, das bezaubernde Flair Charlestons zu erleben. Einfach raus aus dem Hotel – und sich treiben lassen. Zum Beispiel zum Charleston City Market. Wo im Bürgerkrieg Soldaten rekrutiert wurden, bieten heute Kunsthandwerker, Food- und allerlei andere Stände ihre Waren feil.

Soulfood, so nennt man die traditionelle Südstaatenküche der Afroamerikaner. Das wohl klassischste Gericht, aber auch das mit dem zweifelhaftesten Ruf: “Fried Chicken & Biscuits”. Gibt´s in der Version “ziemlich übel” in Fast Food Ketten wie Kentucky Fried Chicken und Mr. Bojangles. Kann aber in der Version “neu interpretiert” mit Free Range Chicken und selbstgemachten Biscuits ganz lecker sein. Biscuits sind übrigens eine Art süßer Brötchen, die an englische Scones erinnern.

Soulfood, das sind aber auch so köstliche Gerichte wie Lowcountry Jambalaya, ein Eintopf aus Seafood, Okras, Tomaten und vielen Gewürzen. Oder Shrimp and Grits, Maisgrütze (die – wenn sie gut gemacht ist – an Polenta erinnert). Darüber kommen mit Frühlingszwiebeln, Paprika oder anderem Gemüse sautierte Shrimps. Oder Spareribs. Oder Hush Puppies, kleine frittierte Bällchen aus Maismehl, die als Beilage z. B. zu Seafood serviert werden.

Für alle diese Gerichte gilt: Werden sie modern interpretiert, von zu viel Fett befreit und mit frischen Bio-Lebensmitteln aus der Region zubereitet, dann sind sie einfach köstlich! Nirgendwo habe ich zum Beispiel bessere und frischere Jakobsmuscheln gegessen als in den Südstaaten (<- ich gestehe, das hatte ich im Leben nicht erwartet, dass ich im Land des Fast Foods abseits der großen Städte richtig gut essen würde).

 

 

Nur ein paar Blocks weiter vom Charleston City Market findet man sich im zauberhaften French Quarter wider. Hier wimmelt es von Restaurants und Bars.

Würde man übrigens jeden Abend essen gehen und jeden Abend ein anderes Restaurant in Charleston besuchen, so bräuchte man sage und schreibe DREIZEHN Jahre, bis man in jedem Restaurant einmal gegessen hat. Die Food-Szene in Charleston ist schlichtweg überwältigend. Die allermeisten Restaurants legen allergrößten Wert auf frische, regionale Zutaten. Frozen food kommt nicht auf den Tisch, daher umso mehr organic food, direkt von den Farmern und Fischern in der Umgebung. Auf vielen Speisekarten kann man lesen, mit welchen Zulieferern die Küche arbeitet. Klasse Idee – und absolut nachahmenswert, finde ich.

 

 

Wer gern genießt, der sollte unbedingt eine Culinary Tour buchen. Das ist eine famose Mischung aus Stadtführung und Testessen. Man schlemmt sich einen halben Tag lang quasi von Restaurant zu Restaurant. Die Chefköche servieren jeweils kleine Portiönchen ihrer Signature Dishes – unterhaltsame Anekdoten und Hintergrundinfos inklusive. Unser Tourguide Glenn, Chef der Charleston Culinary Tours, war einfach fabelhaft.

 

 

 

Restaurant-Tipps:

Eli´s Table. Wie wäre es mit Sweet Potato Pancakes mit Pecan Butter zum Frühstück? Oder doch lieber die Lowcountry Eggs Benedict mit Austern und Spinat? Die Crab Cakes, die zum Dinner serviert werden, waren köstlich. Und der Pound Cake French Toast with grilled Peaches… simply to die for!

Anson. Probiert unbedingt die She-Crab-Soup, einen Charleston-Klassiker vorneweg. Und dann die Crispy Flounder. Die kommt mit einer Apricot-Shallot-Sauce daher. Den Himmel auf Erden für Fleischeslustige ist das Honey Brined Pork Tenderloin mit BBQ Pork Belly und Bourbon Glazed Sweet Potatos. Wer danach noch nicht genug hat, der probiert noch ein Stück Pecan Pie.

Whisk Bakery. Ein zauberhaftes kleines Café, das fabelhafte Breakfast Wraps und ausgefallene Sandwiches anbietet.

FIG. Das steht für “Food is Good” und soll zu den besten Restaurants der Stadt gehören. Ob das wirklich so ist, kann ich leider nicht beurteilen – wir haben es nämlich nicht geschafft,  einen Tisch dort zu ergattern.

 

Bar-Tipps:

Henry´s Bar. Rooftop-Bar direkt am Market. Gute Drinks, schöne Atmosphäre. Unten im Erdgeschoss treten Live Bands auf.

Burwell´s. Das Burwell´s ist die moderne Interpretation eines Steakhouses. Die Bar…. amazing! Ausgefallene Drinks vom Jalapeno muddled Margarita über den Beet Farm Collins mit roter Beete bis zum Candied Ginger Mojito. Und die Peppered Cucumbers waren viel zu gut, um es bei einem zu belassen.

 

Hotel-Tipp:

King Charles Inn. Ein Best Western Hotel mit ordentlichem Standard. Geräumige Zimmer, saubere Bäder, leider eine sehr laute Klimaanlage. Im kleinen Pool kann man sich zwischendrin wunderbar abkühlen. Parken ist inklusive. Das Beste: Die Lage. Direkt in der historischen Altstadt – alles ist zu Fuß erreichbar.

 

Nicht verpassen:

Charleston Culinary Tour. Eine kulinarische Stadtführung durch Charleston.

So schmeckt Charleston:

Crab Cakes Magnolia´s Style, Creamed Corn, Tomato & Black Eyed Peas Salsa

 

 

Crab Cakes (6 bis 8 Stück)

400g Krebsfleisch
Eine rote Zwiebel, fein gewürfelt
Eine halbe rote Paprika, fein gewürfelt
1 Teelöffel Estragon
3 Esslöffel Mayonaise
50g Panko (japanische Semmelbrösel, gibt´s im Asia Shop)
1 Ei
Ein Teelöffel Fleur de Sel
Eine gute Prise Cayenne Pfeffer
6 Esslöffel Sonnenblumenöl
Gebt Zwiebeln, Paprika, Estragon und die Mayonaise in eine Schüssel und vermischt das Ganze. Jetzt vorsichtig das Krebsfleisch unterheben. Zuletzt Ei und Panko dazu geben und mit Salz und Cayenne Pfeffer würzen.
Lasst die Crab Cake Masse etwa 5 Minuten ruhen. Das Panko nimmt die Feuchtigkeit auf – und die Masse wird kompakter.
Jetzt werden die Crabcakes geformt. Sie sollen so etwa wie Frikadellen aussehen. Ab in den Kühlschrank damit, etwa eine halbe Stunde lang.
Erhitzt die Hälfte des Öls in einer Pfanne und gebt die erste Hälfte der Crabcakes hinein. Drei bis vier Minuten lang auf jeder Seite braten. So lange, bis sie schön braun sind, Dann das restliche Öl in die Pfanne geben und die zweite Hälfte ebenso braten.

 

Creamed Corn

Zwei Maiskolben
250 ml Milch
1 Esslöffel Stärke
1 Esslöffel Sahne
Eine Prise Zucker
Fleur de Sel
Weißer Pfeffer
Schnappt euch ein scharfes Messer und schneidet die Maiskörner von den Kolben. Püriert die Hälfte der Maiskörner. In einem Topf alle Zutaten aufkochen und 10 bis 15 Minuten köcheln lassen. Mit Salz und weißem Pfeffer würzen.

 

Tomato Salsa with Black Eyed Peas

250g sehr aromatische Tomaten, z. B. Mini-Rispen-Tomaten
6 Esslöffel Großaugenbohnen (englisch: Black Eyed Peas. Gibt´s getrocknet im Supermarkt)
4 Schalotten
1 rote Chili
4 Esslöffel bestes Olivenöl
2 Esslöffel Sherry- oder Rotweinessig
Eine gute Prise brauner Zucker
Fleur de Sel und Pfeffer aus der Mühle
Die Bohnen über Nacht in reichlich Wasser einweichen. Am nächsten Tag in frischem Wasser etwa eine Stunde kochen – bis die Bohnen weich sind. Abgießen und etwas abkühlen lassen.
Tomaten, Schalotten und Chili in feine Würfelchen schneiden, mit den Großaugenbohnen in eine Schüssel geben und mit Olivenöl, Essig, Zucker, Salz und Pfeffer würzen.

 

 

 

Das war der erste Teil der “Culinary Trips”. In loser Reihenfolge geht´s in den nächsten “Culinary Trips” ab nach Southport, dem Ort wo Filme wie Safe Haven und Serien wie Dawson´s Creek und Under the Dome gedreht wurden. Auf die Outer Banks. Eine wunderschöne Inselkette vor der Küste North Carolinas. Und nach San Francisco.

Genießt den Tag!

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6 Kommentare

  • Antworten heimundherd 3. Oktober 2013 at 15:13

    Das sind ganz wunderbare Bilder! Großartig! Eine tolle Idee! Ich freue mich auf die weiteren Trips :)!
    Herzliche Grüße,
    Nadine

  • Antworten house no 44 4. Oktober 2013 at 12:14

    Hallo, durch den Food Blog Award bin ich auf deine Seite gestoßen.
    Ich kannte deinen Blog noch gar nicht. Sehr schöne Inspirationen und Bilder die du uns zeigst, gefällt mir sehr gut

    Liebe Grüße

    Dragana

  • Antworten restaurant karlsruhe 6. Oktober 2013 at 2:56

    Sehr schöne Rezepte! vielen Dank dafür!

  • Antworten Lisbeth`s 6. Oktober 2013 at 8:35

    Liebe Conny,

    Danke für diese wunderschönen Eindrücke, Fotos und dem kostenlosen Reisebericht! Das hört sich nach einem wirklich leckerem Ziel an.
    Liebe Grüße
    Karin

  • Antworten Jannagonewild 4. November 2013 at 13:23

    OH MEIN GOTT
    Ein Rezept für Crabcakes!!! Und zwar eins, dass ich umsetzen kann…
    Großartig, denn ein Teil meiner Familie lebt an der Küste der USA und dort hab ich die besten Crabcakes ever gegessen…. Deine werden bald nachgebaut, ich such dann mal Krebsfleisch im Supermarkt…
    Vielen Dank für das Rezept und liebe Grüße
    Janna

    • Antworten Seelenschmeichelei 5. November 2013 at 10:52

      In Deutschland ist´s gar nicht so einfach, Krebsfleisch zu bekommen, hab ich festgestellt. Leider. Ich könnt mich nämlich reinlegen. Ich hoff, die Crabcakes schmecken dir.
      Liebe Grüße
      Conny

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